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Himmelswacht legt ungefähr um Mitternacht, gerade zum neu angebrochenen Tage der 14. Morgenröte ein lädiertes Kriegsschiff der Marine des Dominions an. In geschwungen goldener Schrift steht 'Singvogel' am Bug und eine silberne Galionsfigur in der Form eines Canah-Vogel-Kopfs wacht über das Anlegen in dunkler Stunde, beleuchtet vom Laternenschimmer des Hafens. Die Mannschaft sieht erschöpft aus und hat dem Anschein nach einige wenige Tote zu beklagen, die im Schutz der Dunkelheit von dem Schiff geschafft werden. Das große Rahsegel mit dem goldenen Adler des Dominions wurde - glücklicherweise unbeschädigt - eingeholt, das Schiff am Dock angebunden.
Noch in der Nacht verließ auch der Kapitän in seiner Marineuniform das Deck, dem Getuschel der wenigen Nachtschwärmer nach, die zu jener Zeit noch auf der Straße unterwegs waren, in Begleitung. Zwei seiner Soldaten, der Obermaat und eine in einen Mantel gehüllte Frau mit Handeisen gefesselt und mit einem Leinensack über den Kopf gestülpt sollen sich auf dem Weg zum Justiziariat befunden haben. Und der Kapitän sah, so man den Berichten Glauben darf, nicht sonderbar fröhlich aus. Sein kantiges Gesicht schien verdüstert und gelegentlich trieb er die Gefangene mit für Städter ungewohnt harschen Schimpfwörtern durch die Nacht.
Die Reparaturarbeiten an der Singvogel im Hafen derweil werden erst am nächsten Morgen beginnen. Solang liegt das lädierte Schiff etwas abseits, den Handelsverkehr nicht behindernd, doch für jedes vorbeiziehende Handelsschiff sichtbar. Gebrochenes Holz, gerissenes Tauwerk, Brandspuren an Deck und Heck. Die Handwerker werden sich ins Zeug legen müssen, um die Fregatte in einigen Tagen wieder auf die hohe See schicken zu können.