In einem kleinen Dorf zwischen Weisslauf und Rifton, lag ein robustes Haus mit Räumen zur Behandlung von Verletzten als auch eine Schmiede direkt davor. Hinter dem Haus war ein Stall und eine bescheidene Weide mit meistens etwa sechs Pferden darauf.
Schon von klein auf wurde Svea von ihrer Mutter unterrichtet wie man Magie, vor allem Wiederherstellungsmagie, verwendet um so die Tradition an Heilerinnen ihrer Familie fortsetzen zu können. Als Ausgleich legte ihr Vater wert darauf, dass sie auch im Kampf allein bestehen könnte und brachte ihr den bewaffneten und unbewaffneten Kampf bei. Mit der Zeit kristallisierte sich bei dem Kampf mit verschiedenen Waffen, die er meistens selbst geschmiedet hat, heraus, dass zwei Einhandschwerter die besten Waffen für sie sind.
Häufig überwachte der Vater sie und ihren zwei Jahre älteren Bruder, da sie geeignete Trainingspartner waren. Ihr Bruder Sven konzentrierte sich auf seine Waffenfähigkeiten und die Schmiede, welche er irgendwann übernehmen sollte. Trotzdem lernten die beiden Kinder zumindest in groben Zügen auch jeweils das andere Handwerk. Svea konzentrierte sich beim Schmieden auf Messer und im speziellen auf Wurfmesser, natürlich auch mit der Absicht ihre Werftechniken zu verbessern. Zu Beginn war es ein Wettkampf zwischen ihrem Bruder und ihr, aber er hörte bald auf als er immer öfters wegen irgendwelchen Aufträgen unterwegs war.
Es gab stehts genug Verletzte um ihre Fähigkeiten als Heilerin weiter zu verbessern. Oft strengten sie Heilungen weniger an als ihre Mutter, dafür spürte sie allerdings Teile des Schmerzes der geheilten Wunden, übernahm die Schmerzen des Patienten oder wenn es ihre Kräfte deutlich überstieg sogar die Verletzungen. Ihre Mutter konnte nach einer Weile erkennen was anders war und liess sie nun gezielt vollständige Heilungen trainieren, ohne das Schmerzen bleiben oder sie diese von den Verletzten oder Kranken übernimmt. Gleichzeitig versuchte sie ihr die Kontrolle beizubringen wenn sie einen Teil übernimmt und auch das Umleiten, um so manche schwere Verletzungen auf zwei oder drei Personen zu verteilen, die dann viel schneller heilen.
Sveas kleine Schwester kam zur Welt als sie acht war und meistens durfte sie sich um sie kümmern.
Mit neun Jahren durfte sie das nächst geborene Fohlen haben und sobald es alt genug war, begann sie auch es zu trainieren.
Als der Pakt gegründet wurde, war Svea 13 Jahre alt und hatte, nachdem immerhin ein Krieg aufgehört hat, Zeit sich an die neuen Verbündeten zu gewöhnen. In den nächsten sieben Jahren verbesserte sie ihre Fähigkeiten sowohl im Kampf als auch in der Heilung weiter und unternahm mit ihrem Pferd unzählige Erkundungstouren.
Als der Seelenbruch stattfand, kümmerte sie sich gerade um einen anderen Patienten während ihre Schwester einem Magier der sich selbst verbrannt hatte neue Verbände anlegte. Dieser Magier jedoch wurde vom Wahnsinn befallen, schnappte sich das Messer ihrer kleinen Schwester und stach mehrfach auf sie ein. Nach dem Schrei eilte Svea natürlich sofort zu ihr, entwaffnete den Magier und schlug ihn schliesslich nach einem schlecht gezielten Feuerball ko.
Ihre Schwester hatte durch die tiefen Wunden schon viel Blut verloren, es war keine Zeit um grossartig nachzudenken also wollte sie erstmal einen Teil der Verletzungen übernehmen, allerdings konnte sie den Fluss nicht unterbrechen und zog alles in sich selbst. Sie fiel zur Seite und schaute in das blasse Gesicht ihrer Schwester, unfähig sich bei diesen Verletzungen zu rühren. Ihr eigenes Blut verliess sie zu schnell und sie merkte dass es wohl vorbei sei.
Ihre Mutter hatte den Lärm natürlich gehört, allerdings hatte sie länger gebraucht um in den Raum zu gelangen und sah ihre beiden Töchter dem Tode nahe am Boden liegen. Sie überprüfte wer dringender Hilfe benötigte, allerdings war es keine schwere Frage da die Kleine obwohl sie keine Verletzungen mehr hatte, zu viel Blut verloren hat und ihr Herz schon aufgehört hatte zu schlagen. Tränen durfte sie nun keine zulassen, sonst würde sie Beide verlieren. Sie legte eine Hand auf Sveas Brust und die andere auf das alte schwere magische Amulett, welches schon seit Generationen weitergegeben wurde. Den Zauber den sie wirken musste, hatte sie bisher immer vermieden, da die Folgen nur vage formuliert sind. Sie begann mit den leisen Anrufungen der verschiedenen Göttern und ihrer Ahnen, das Blut schien von Sveas hellblonden Haaren aufgesaugt zu werden, welche sich augenblicklich blutrot färbten.
Irgendwie hatte es funktioniert, aber es hatte von Sveas Mutter einen dauerhaften Tribut gefordert, selbst schwächere Zauber kosteten sie enorme Anstrengungen.
Obwohl Sveas Wunden geheilt waren, brauchte sie lange um zu ihrer alten Kraft zurückzukehren und ihre Haare hatten diese blutrote Farbe nicht mehr verloren.
Ihre Mutter übergab Svea endgültig die einzelnen Erbstücke, das waren das Amulett und ein Buch, in dem das gesammelte Wissen über die verschiedenen Heilmethoden von ihren Vorfahren niedergeschrieben worden war.